AUF IHRER SPUR BLEIBEN
Vinzenz von Paul und Louise von Marillac hinterließen uns als Auftrag das Ernstnehmen jedes Menschen,
die Achtung seiner Persönlichkeit, die ganzheitliche Sicht des Einzelnen.

Als Sohn eines einfachen Bauern in Südfrankreich wird er der große Heilige der Nächstenliebe. Die Priesterweihe bedeutet für ihn zunächst einen sozialen Aufstieg und materielle Absicherung.
Durch eigene leidvolle Erfahrungen und das Vorbild engagierter Priester ändert sich seine Einstellung:
1617 gründet er den ersten Caritas-Verein,
1625 die Gemeinschaft der „Priester der Mission“ oder „Lazaristen“ zur religiösen Unterweisung des Volkes.
Zeitlebens galt seine Sorge den Menschen in ihren vielschichtigen Nöten.
Gemeinsam mit Louise von Marillac gründete Vinzenz 1633 die „Filles de la charité“ - die Barmherzigen Schwestern.

Sie stammt aus einer der vornehmsten Familien Frankreichs. Die außereheliche Geburt und das Aufwachsen ohne Mutter stellen sie an den Rand ihrer adeligen Kreise. Sie entwickelt ein waches Auge für die leidenden Menschen in ihrer Nähe. In ihnen entdeckt sie den leidenden Christus, dem sie folgen will.
Nach dem Tod ihres Gatten wird sie die engste Mitarbeiterin von Vinzenz von Paul. Mit ihm gründet sie 1633 die Barmherzigen Schwestern. Unter ihrer Leitung entfalten die Schwestern ein Netz handfester Hilfe für Menschen, die sonst keine Chance hätten.
Die gesellschaftliche Situation hat sich gewandelt, die Nöte der Menschen sind andere geworden.
Die Möglichkeiten und Anforderungen der modernen Zeit stellen uns vor neue, herausfordernde Aufgaben.
Heute und immer aber bleibt uns aufgetragen:
Menschsein zu fördern und entdecken zu helfen,
herauszulocken, was an Leben sich entfalten möchte,
sinnvolles Leben und Sterben in Würde zu ermöglichen.

Nikolaus T. Schuler (war seit 1805 Dekan in Zams und Distriktsschulinspektor für die beiden Bezirke Imst und Landeck).
Er sah die Not des Tiroler Oberlandes nach den Napoleonischen Kriegen und er stellte fest, dass vor allem die Schulbildung der Mädchen sehr zu wünschen übrig ließ.
Aus eigener Tasche erwarb er 1811 ein Grundstück in Zams, errichtete ein Haus, wo Kranke und Sieche gepflegt werden könnten und sorgte, dass der Unterricht der Mädchen verbessert würde.
Er sammelte Frauen um sich, die den Dienst bei den Kranken versorgen und den Unterricht der Mädchen in die Hand nehmen sollten. Seine erste Helferin war

Katharina Lins, der er die Leitung des Hauses anvertraute. 1822 schickte er sie zu den Barmherzigen Schwestern nach Straßburg, wo sie in der Krankenpflege, im Bereiten von Arzneien usw und zur Barmherzigen Schwester ausgebildet wurde.
Sie legte 1823 ihre Profess als Straßburger Schwester ab, kehrte nach Zams zurück und gründete dort unsere Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul in Zams.
Dem Auftrag der beiden Stifter sind die Zammer Schwestern bis heute treu geblieben.