Wir Schwestern möchten diesem auch heute in vielfältiger Weise bedrohten Leben dienen und dem Auftrag des heiligen Vinzenz entsprechen.
Die Frage nach der Qualität eines zwischenmenschlichen Umgangsstils wird im Bereich wertorientierter Führung immer aktueller. Ein Blick in die Tradition unserer Einrichtungen verweist auf die christliche Barmherzigkeit als verbindliche Wertorientierung.
Es geht darum, das vinzentinische Charisma der Barmherzigkeit, um das sich die Schwestern durch bald zwei Jahrhunderte bemüht haben, unseren Mitarbeitern weiterzugeben, zu vermitteln und zwar um der Menschen willen, die in unseren Einrichtungen einen wichtigen Teil ihres Lebens verbringen. Es geht um den menschenwürdigen Umgang mit ihnen, der im gegenseitigen Umgang der Mitarbeiter beginnt und einzuüben ist.
In unserer Wohlstandsgesellschaft sind die seelisch - geistigen Nöte oft größer als die materiellen. Aber auch und gerade in der Pflege ist es wichtig, nicht nur das körperliche Gebrechen zu sehen, sondern den ganzen Menschen. Jeder, ob arm oder reich, hilfsbedürftig oder helfend, gerät in Situationen, wo er Rat und Zuspruch, Geduld und Trost braucht.