Feierlicher Abschluss zum 125-Jahr-Jubiläum des Netzwerks St. Josef
Nach dem Gottesdienst mit Bischof Hermann Glettler folgten die Enthüllung eines Mahnmals für die Opfer des NS-Regimes aus dem damaligen St. Josefsinstitut sowie ein Festakt mit Präsentation der vorliegenden Festschrift.
Im Innenhof des Hauptgebäudes wurde ein Monument in Gedenken an die 69 ermordeten Menschen mit Behinderung aus dem St. Josefsinstitut in der NS-Zeit enthüllt und vorgestellt. Geschaffen hat das eindrückliche Mahnmal die Künstlerin Gaby Kretz aus dem Elsass. Auf einem Steinsockel sind 69 Tonskulpturen mit jeweils dem Geburtsdatum einer deportierten Person von einem beleuchteten Glasrahmen umfasst. Symbolisiert sei damit „ein mehrfaches Gefangensein: im Körper, in der Behinderung, an einem Ort, in einer Zeit und in Gegenwart einer tödlichen Ideologie“, so die Künstlerin.
Der gelungene Festakt und viele interessierte Besucher*innen waren für Verantwortliche und Beteiligte Grund zur Freude.
Das Musiktheaterstück „Vergiss mein nicht“ vom Quartett „Die Schurken“ – mit Martin Deuring (Kontrabass), Martin Schelling (Klarinette), Goran Kovacevic (Akkordeon) und Stefan Dünser (Trompete) – bildete den kulturellen und geselligen Abschluss des Jubiläumsprogramms. Das inszenierte Konzert feierte bei den Bregenzer Festspielen 2022 seine Premiere. Es erzählt die Geschichte von vier alten Freunden, wovon einer an beginnender Demenz leidet. Ein anregendes Stück über Lebensfreude, das zum besonderen Anlass passte und ihn stimmig abrundete.
Rund ein Jahr füllte das umfassende und abwechslungsreiche Jubiläumsprogramm. Es wurden sowohl die bewegende Entwicklungsgeschichte des Netzwerks St. Josef beleuchtet als auch dessen bedeutende Aufgabe und weitreichender Wirkungskreis in der Gegenwart sichtbarer und erlebbar gemacht. Geschäftsführer Dipl. KH-Bw. Bernhard Guggenbichler betonte rückblickend den Erfolg der Veranstaltungen der vergangenen 12 Monate: „Es ist sehr erfreulich, dass unser Jubiläumsprogramm einen derartigen Anklang gefunden hat. Durch das große Interesse und den regen Austausch mit den Besucher*innen hat sich erfüllt, was wir beabsichtigt hatten: die über hundertjährige Historie wie auch die gegenwärtige Arbeit und Bedeutung des Netzwerks St. Josef noch stärker präsent zu machen und den Menschen näherzubringen.“ Die Dankesworte richtete er an alle, die durch die rege Teilnahme an den Veranstaltungen sowie ihr Engagement ihren Beitrag zum besonderen und erinnerungswürdigen Jahr geleistet haben.
Erfolgreiches Resümee und bleibende Erinnerungen
Auch Generaloberin Sr. Mag.a Dr.in Maria Gerlinde Kätzler zog angesichts des großen Zuspruchs bei sämtlichen Veranstaltungen ein positives Resümee. „Es freut uns besonders, dass unsere Klient*innen mit Freude und Selbstbewusstsein im Mittelpunkt standen und bei den zahlreichen Begegnungen mit Besucher*innen viel Austausch pflegten und Wertschätzung erfuhren. Gelebte Inklusion ist unsere leitende Maxime und war somit auch ein zentraler Aspekt bei der Planung des Jubiläumsprogramms“, hob sie hervor.