Zwei Menschen – Vinzenz von Paul und Louise von Marillac – haben uns mit ihrem Wirken und ihrer Botschaft inspiriert. Sie betrachten wir als die spirituellen Gründer*innen des Ordens. Ihre ganzheitliche Sicht auf den Menschen mit all seinen Bedürfnissen und die damit verbundene Achtung von Individualität und Persönlichkeit entspricht dem Wertefundament unseres Ordens.

Wir pflegen unser Leitbild und bemühen uns, es nachhaltig weiterzugeben. Teil davon ist die zeitgemäße Entwicklung, die den Gründungsgedanken in Einklang mit den Anforderungen der Gegenwart und jenen der breit aufgestellten Tätigkeitsfelder bringt.

Unsere Beständigkeit knüpfen wir an die Fähigkeit, die Dinge und das Leben immer wieder neu zu betrachten – bleibende Spuren zu hinterlassen – neue Schritte zu wagen.

Vinzenz von Paul

1581–1660

Der Bauernsohn aus einfachen Verhältnissen erfuhr durch die Priesterweihe den sozialen Aufstieg und auch materielle Sicherheit. Sich auf seine Wurzeln besinnend und dem Engagement seiner Vorbilder nacheifernd, entschied er sich für die Arbeit in der Armenfürsorge und Krankenpflege.

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Der Geistliche gründete 1617 den ersten Caritas-Verein und 1625 die Gemeinschaft der „Priester der Mission“ oder „Lazaristen“ zur religiösen Unterweisung des Volkes. Durch sein unermüdliches Wirken ist er zum großen Heiligen der Nächstenliebe geworden, der sein Leben vollkommen der Fürsorge von Menschen in ihren Nöten gewidmet hat. Gemeinsam mit Louise von Marillac gründete Vinzenz von Paul im Jahr 1633 die „Filles de la charité“ – die "Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe".

Louise von Marillac

1591–1660

Obgleich Louise aus einer der vornehmsten Familien Frankreichs stammte, waren ihre Kindheit und Jugend nicht einfach. Sie wurde außerehelich geboren und wuchs ohne Mutter auf – dies rückte sie ins gesellschaftliche Abseits.

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Diese Umstände schärften jedoch den Blick der jungen Frau für Armut und Leid in ihrer Umgebung. Sie erspürte den Zugang zu Christus und zu seiner Leidensgeschichte und folgte ihrer dadurch erwachten Berufung. Nach dem Tod ihres Ehemanns wurde Louise zur engsten Mitarbeiterin von Vinzenz von Paul, dessen Ansinnen der Nächstenliebe sie teilte. Schließlich gründeten beide 1633 die Barmherzigen Schwestern. Gemeinsam bauten sie ein starkes Netzwerk für jene Menschen auf, deren Not niemand sehen wollte – denen niemand helfen wollte.

Nikolaus T. Schuler

1756–1831

Nikolaus T. Schuler war seit 1805 als Dekan in Zams und als Distriktschulinspektor für die Bezirke Imst und Landeck zuständig. Im Tiroler Oberland herrschte nach den Napoleonischen Kriegen große Not und viele alte, arme und kranke Menschen blieben ohne Versorgung.

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Der Schulbildung von Mädchen wurde zu dieser Zeit kaum Beachtung geschenkt. Schuler nahm all dies wahr und fasste den Entschluss, die Situation zu ändern. Mit eigenen finanziellen Mitteln erwarb er 1811 ein Grundstück in Zams und errichtete ein Haus zur Pflege von „Kranken und Siechenden“. Gleichzeitig sollte der Unterricht junger Mädchen auf gutem Niveau dort erfolgen. Er organisierte Frauen, die sowohl Pflege wie auch die Ausbildung der Mädchen übernahmen – seine erste Helferin war Katharina Lins.

Katharina Lins

1788–1836

Nikolaus T. Schuler vertraute der engagierten Katharina Lins die Leitung des Hauses an. 1822 schickte er sie zu den Barmherzigen Schwestern nach Straßburg. Dort wurde sie umfassend in Krankenpflege sowie der Zubereitung von Arzneien geschult.

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Des Weiteren erhielt Katharina Lins die Ausbildung zur Barmherzigen Schwester. 1823 legte sie ihre Profess als Straßburger Schwester ab. Sie kehrte zurück nach Zams und gründete dort unsere Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul in Zams. Bis heute fühlen wir uns dem Auftrag der beiden tief verbunden und sind als Schwestern ihren zeitlosen Werten und Grundsätzen aus Überzeugung treu geblieben.

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