Freiwilliges Ordensjahr
Das Angebot umfasst weit mehr als Einblicke in das vielfältige Ordensleben. Vielmehr ist es die Chance auf eine Neuausrichtung der eigenen Ziele und Werte sowie eine bereichernde, zeitgemäße Erfahrung von Spiritualität und Glauben.
Einladung in ein Haus
der Herzlichkeit
Im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul in Zams lebt eine Gemeinschaft aus unterschiedlichen Konventen von insgesamt 48 Ordensschwestern. Sie erfüllen zahlreiche Tätigkeiten in der Pflege, der Verwaltung, in der angrenzenden Schule mit Wohnheim und Hort, im Haushalt, in der Seelsorge, der Sakristei, Näherei sowie in Küche, Service oder Garten. Die Aufgaben werden begleitet von spirituellen Aktivitäten, Gebetszeiten, Singen und Musizieren sowie dem Feiern von kirchlichen Festen. Die Ordensschwestern sind in einen aktiven und lebendigen Tagesablauf eingebunden, der sich an den zeitlosen Werten der christlichen Barmherzigkeit orientiert. Die zahlreichen modernen Einrichtungen, die der Orden österreichweit betreibt – vom Krankenhaus St. Vinzenz in Zams über die Sozialen Einrichtungen, in denen Menschen mit Behinderung und ältere Menschen gepflegt, betreut und begleitet werden, bis hin zu den Katharina Lins Schulen –, sind geprägt von diesem Wertekonzept. Es bildet die wichtige Basis für das respekt- und würdevolle Miteinander.
Neue Aufgaben,
neue Erfahrungen
Das vielfältige Leben der Barmherzigen Schwestern können interessierte Frauen im Rahmen einer freiwilligen Zeit im Orden kennenlernen. Ein Vorgespräch bietet die Möglichkeit, sich zu informieren, und ein nachfolgendes Schnupperwochenende bildet die Voraussetzung, um sich für drei bis zwölf Monate des gemeinschaftlichen Zusammenlebens zu entscheiden. Je nach persönlicher Eignung wird eine sinnstiftende Tätigkeit im Ausmaß von bis zu 30 Wochenstunden im Mutterhaus vereinbart, die durchaus auch in Teilzeit sowie neben dem Studium oder im Rahmen des Freiwilligen Sozialjahrs erfolgen kann. Besonders für Frauen, die am Glauben interessiert sind, liefert ein Aufenthalt im Orden lehrreiche Einblicke.
Sr. Barbara Flad
Strukturierter Alltag im Miteinander
Die täglichen Aufgaben können etwa im gastronomischen Bereich liegen, wie auf der Kronburg in Zams, im Café heilBar im Krankenhaus Zams, in der Klosterküche oder dem weitläufigen Klostergarten. Je nach Qualifikation sind auch pflegerische Einsätze in der Pflegeabteilung des Mutterhauses oder im Krankenhaus möglich. Der Orden stimmt die Verpflichtungen umsichtig mit den Bewerberinnen ab. Neben freier Unterkunft und Verpflegung besteht bei der Beschäftigung innerhalb des Ordens auch Versicherungsschutz und Anspruch auf Entlohnung.
Selbstverständlich gibt es während der Zeit im Kloster auch persönliche Freiräume. Zwei Tage pro Monat besteht Anspruch auf Urlaub und außerhalb der Gemeinschafts- und Arbeitszeiten können selbstverständlich auch Kontakte nach außen gepflegt und Besuche unternommen werden. Wichtig ist die Grundbereitschaft, sich für das christlich geprägte Miteinander zu öffnen und aktiv daran teilzunehmen. Sr. Birgit Hammerle beschreibt: „Uns geht es darum, dass wir die Türen unseres Klosters für Begegnung offenhalten und unsere Gemeinschaft den Austausch und die Verbundenheit mit anderen Menschen lebt. Es ist wichtig, dass das klösterliche Leben und wir Ordensschwestern sowie unsere Aufgaben abseits von Klischees von außen wahrgenommen werden. Wir freuen uns über jede einzelne Frau, die sich dazu entschließt, uns und unseren vielfältigen und fröhlichen Alltag kennenzulernen und ihre Erfahrungen weiterzutragen. Wir heißen temporäre Gäste für das Kennenlernen des freiwilligen Ordensjahres ebenso herzlich willkommen wie Interessierte, die eine zukünftige Aufnahme in den Orden in Betracht ziehen.“
Zweifel überwinden, Stärken entdecken, Gemeinschaft erfahren
Das Leben und Mittragen der Gemeinschaft im Mutterhaus und die damit verbundene Neustrukturierung des Alltags birgt viele persönliche Chancen. Routine, Ruhe und Klarheit sowie der Zugang zu neuen Aufgaben wirken sich vielfach bestärkend im Selbstbewusstsein in Konzentration auf die eigene Wahrnehmung aus. Entscheidende Lebensfragen lassen sich durch die bewusste Zeit im Kloster leichter klären. Berufliche Neuausrichtungen, persönliche Entwicklungsprozesse oder das innere Auftanken für einen mit Kraft erfüllten Start in die Zukunft waren bereits für viele, die das freiwillige Ordensjahres absolviert haben, motivierender Hintergrund. Der Wunsch, sich dem Glauben vertiefend zu widmen und ihn in all seinen spirituellen Facetten kennenzulernen, lässt sich auf diese Weise intensiv erfüllen. Die Zeit im Orden ist geprägt von Offenheit. Unabhängig von der Konfession bzw. Kirchenzugehörigkeit zählt die aktive Bereitschaft zur Teilhabe an der christlichen Gemeinschaft.
Kraftquelle für Seele und Geist
Die Rückmeldungen von Frauen, die sich temporär für das Leben und Wirken im Orden als persönliche Erfahrung entschieden haben, sind vielfältig und sprechen für diese besondere Form eines „Sabbaticals“. Geprägt von unterschiedlichen Lebensphasen haben sie ihre Eindrücke im Gästebuch des Hauses wie folgt festgehalten: „Ich bedanke mich für das Angenommensein und die Geborgenheit, die Gespräche, die Freundschaft und das Lachen, das ich hier erfahren habe. Ich habe mir immer wieder Zeit genommen und Ruhe gefunden.“ Und als weiteres Beispiel: „Ihre herzliche Freundschaft, Ihre warme und barmherzige Gemeinschaft waren für mich wie Heilbalsam für meine Seele, die sich bei Ihnen von verschiedenen Schwierigkeiten befreit hat.“
Wir nehmen uns Zeit
Sr. Nathanja-Maria Perndorfer
Klostergasse 10 · 6511 Zams
E-Mail: interessiert@mutterhaus-zams.at
Tel. +43 664 600 85 7031