Sr. Josefa Nikolina

Katharina Lins

1788–1836

Lehrjahre

Katharina Lins wurde 1788 als viertes von zwölf Kindern in Zams geboren. Ihre Eltern waren Anton Lins und Maria Eva Schuler. 1811 übertrug ihr Dekan Nikolaus T. Schuler die Leitung des Hauses, das er für die Pflege von Kranken am heutigen Standort des Krankenhauses St. Vinzenz erbaut hatte. 1822 absolvierte sie bei den Vinzentinerinnen in Straßburg ihre Ausbildung zur Barmherzigen Schwester. Ihre Lehrmeisterin war Sr. Marianne Fahrenbiehler, die während der Französischen Revolution nach Freiburg im Breisgau geflüchtet war. Dort lernte sie der spätere Weihbischof von Feldkirch bzw. Fürstbischof von Brixen Bernhard Galura kennen. Er riet Dekan Schuler dazu, Schwestern der Straßburger Gemeinschaft nach Zams zu holen.

1823 wurde Katharina Lins eingekleidet –
sie wählte den Namen Josefa Nikolina.

Die Profess legte sie in Straßburg ab, dann erfolgte die Rückkehr nach Zams, wo 1826 die offizielle Genehmigung der Barmherzigen Schwestern von Zams durch weltliche und kirchliche Behörden erteilt wurde und erste Novizinnen ihre Profess ablegten. Sr. Josefa Nikolina hatte bereits ein Mädcheninternat und eine Industrieschule aufgebaut.

Eine grosse Aufgabe

Kurz vor seinem Tod 1831 nahm Dekan Nikolaus T. Schuler auf Wunsch von Graf Coudenhove, der im Auftrag von Kaiserin Carolina Augusta angefragt hatte, Sr. Josefa Nikolina das Versprechen ab, in Wien eine weitere Gemeinschaft zu gründen. 1832 reiste sie mit drei Schwestern und zwei Kandidatinnen nach Wien. Eine der Kandidatinnen war Sr. Xaveria Strasser, später die zweite Generaloberin in Wien und Gründerin des Mutterhauses in Satu Mare. In Wien erwarteten Sr. Josefa Nikolina große Aufgaben und Verhandlungen mit den höchsten Verantwortlichen der Kaiserstadt sowie den kaiserlichen Majestäten – gestärkt durch ihr Gottvertrauen gelang es ihr, alle Vorhaben umzusetzen. Die Gründung der Barmherzigen Schwestern von Wien-Gumpendorf erfolgte und eine große Anzahl junger Frauen schloss sich der Gemeinschaft an.

Die letzten Jahre

1832 brach in der Leopoldstadt die Cholera aus. Sr. Josefa Nikolina und ihre Mitschwestern nahmen Kranke auf und pflegten sie. 1833 wurden sechs Postulantinnen eingekleidet. 1835 übernahm die Gemeinschaft auf Drängen der Kaiserin die ursprüngliche Vinzenz-Regel. Diese wurde ihr von den Pariser Barmherzigen Schwestern in Lemberg überlassen. Diese Entscheidung hat die Zukunft der Gemeinschaft geprägt und wurde ihr zum Segen – für Sr. Josefa Nikolina war die starke Einmischung des Kaiserhauses in die inneren Angelegenheiten der Kongregation schwierig. Sie übergab die Geschicke in Wien schließlich an Sr. Xaveria Strasser und kehrte, mittlerweile krank und abgekämpft, nach Zams zurück – dort verstarb sie im Jahre 1836 mit nur 48 Jahren.

Weitere starke Persönlichkeiten
der Ordensgeschichte

Fotografie von Ordensschwester Maria Larcher

1809–1884

Sr. Josefa Larcher

Maria Larcher

Sr. Josefa Larcher führte ab 1855 mit viel Engagement und Ausdauer die Geschicke der Strafanstalt für Frauen bei St. Martin bei Schwaz – diese Aufgabe erwies sich als ihr Herzensprojekt.

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Portrait von Ordensschwester Brigitte Weber

1794–1875

Sr. Agnes Weber

Brigitte Weber

Sr. Agnes Weber war Mitbegründerin und Generaloberin des Deutschen Ordens in Tirol und im gleichen Jahr auch in Troppau in Schlesien. Sie übernahm gemeinsam mit Dekan Scholz auch die Leitung eines zweiten Mutterhauses in Österreichisch-Schlesien.

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Fotografie von Ordensschwester Anna Aloys

1822–1902

Sr. F. Borgias

Anna Aloys

Sr. F. Borgias wirkte 49 Jahre als Barmherzige Schwester, davon 39 Jahre lang als Generaloberin – sie baute den Orden auf 100 Standorte aus und gewann über 1.000 Schwestern für die Gemeinschaft.

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